Besondere Streifen auf Handtüchern: Diese Funktion haben sie

Besondere Streifen auf Handtüchern: Diese Funktion haben sie

Sie sind es auch – und doch steckt hinter ihnen weit mehr als Optik.

Wer genauer hinsieht, erkennt ein dichter gewebtes Feld ohne Schlingen. Dieser Bereich, die Bordüre, beeinflusst Haltbarkeit, Trocknungsverhalten und sogar die Pflege.

Was hinter den glatten Streifen wirklich steckt

Die markanten, glatten Zonen am Ende eines Frottierhandtuchs heißen Bordüren. Während der übrige Stoff aus Schlingen besteht, ist die Bordüre in einfacher Leinwandbindung gewebt. Dieser Wechsel der Bindung hat einen Zweck: Stabilität. Ohne ihn würden die Kanten schneller ausleiern, sich verdrehen oder ausfransen.

Die Bordüre stabilisiert das Gewebe, nimmt Zug aus dem Material und hält das Handtuch in Form – vom Webstuhl bis zum Badezimmer.

Im Herstellungsprozess hilft die Bordüre den Maschinen, das Tuch am Rand zu führen. Die Schlingenfäden werden hier „eingeschlossen“ und können nicht einfach herausgezogen werden. So entsteht ein widerstandsfähiger Abschluss, der Wäsche, Schleudern und Trockner besser wegsteckt.

Mehr als Zierde: praktische Funktionen im Alltag

Die Bordüre ist nicht nur ein Produktionsdetail. Sie schafft auch eine glatte Fläche für Stickereien oder Etiketten. Hotels nutzen sie, um Nummern oder Logos einzubringen, ohne die Saugkraft zu beeinträchtigen. Privat hat sie einen überraschenden Nebeneffekt: Sie fusselt kaum.

Die glatte Bordüre eignet sich zum Brillenputzen, für Displays oder empfindliche Oberflächen – da lösen sich weniger Fasern.

Durch die geringere Materialdichte trocknet der Streifen etwas schneller als der Rest. An den Handtuchkanten entsteht so weniger Feuchtigkeitsspeicher, was Geruchsbildung vorbeugen kann. Beim Auswringen hält die Bordüre das Tuch zusammen – das Material dehnt sich weniger und verzieht sich seltener.

Warum der Streifen sich manchmal härter anfühlt

Viele empfinden Bordüren als fester. Das liegt an der dichteren Bindung und oft an einer separaten Ausrüstung in der Veredelung. Manchmal schrumpft die Bordüre beim ersten Waschen etwas anders als der Schlingenbereich. Das erzeugt leichte Wellen.

Gegenmaßnahme: Vor dem Trocknen das Handtuch sanft in Form ziehen. Bei 40 bis 60 Grad waschen, Weichspüler sparsam verwenden, denn er legt sich auf die Fasern und mindert die Saugkraft. Nach zwei bis drei Wäschen gleicht sich die Spannung meist aus.

So wird eine Bordüre gewebt

Frottier entsteht mit zusätzlichen Kettfäden, die zu Schlingen aufgetrieben werden. In der Bordüre schalten Webereien diese Schlingenbildung ab. Es bleibt die Grundbindung – robust und flach. Breite und Anordnung variieren: zwei schmale Streifen, ein breiter Block, manchmal mit eingelegtem Muster.

Qualitätsmerkmal: Eine saubere, gerade Bordüre ohne Ziehfäden, mit kräftig vernähtem Saum. Hochwertige Tücher zeigen eine gleichmäßige Kante ohne Wellen nach dem Waschen.

Baumwolle, Mischgewebe, Mikrofaser: Unterschiede beim Rand

Baumwollfrottier besitzt fast immer Bordüren. Bei Mikrofaser- oder Sporthandtüchern sind Kanten oft heiß geschnitten oder mit Band eingefasst. Der Effekt ähnelt der Bordüre: Stabilität ohne Schlingen. Wer maximale Saugkraft möchte, greift zu Baumwolle; wer ultrakurze Trocknungszeiten sucht, ist mit Mikrofaser gut bedient – dort fehlt der klassische Streifen häufig, weil die Struktur anders gefertigt wird.

Darauf sollten Käufer beim Streifen achten

Ein Blick auf den Rand verrät viel über die Qualität des ganzen Handtuchs. Die folgenden Punkte helfen bei der Auswahl:

  • Bordürenbreite: 3–6 cm gelten als ausgewogen. Sehr breite Streifen reduzieren die saugfähige Fläche.
  • Vernähung: Doppelt abgesteppt, ohne überstehende Fäden, Kanten nicht hartkantig.
  • Grammatur: 450–600 g/m² für flauschige Allrounder, 300–400 g/m² für schnelles Trocknen, >600 g/m² für Wellness-Gefühl.
  • Material: Gekämmte oder ringgesponnene Baumwolle für weiche, langlebige Schlingen.
  • Vorgeschrumpft: Hinweise wie „sanforisiert“ oder „vorgewaschen“ reduzieren Wellenbildung.
  • Aufhängeschlaufe: Stabil in die Bordüre gesetzt, mittig oder an der kurzen Seite.

Kleine Pflege-Tricks für streifenstabile Handtücher

Neue Tücher vor der ersten Nutzung separat waschen. Eventuelle überschüssige Farbstoffe bleiben so im Griff. Nach dem Waschen das Tuch an den Ecken leicht diagonal ziehen. Das entlastet die Bordüre. Im Trockner kurz anlüften, danach auf der Leine fertig trocknen: Der Flor richtet sich auf, die Bordüre bleibt flach.

Wer öfter Wellen sieht, sollte die Beladung der Maschine prüfen. Zu volle Trommeln erhöhen die Reibung, die Bordüre bekommt ungleichmäßigen Zug. Ein Wäschenetz kann helfen, wenn Reißverschlüsse oder Haken in Kontakt kommen.

Wenn der Streifen Probleme macht: schnelle Lösungen

Problem Wahrscheinliche Ursache Abhilfe
Welligkeit an den Enden Unterschiedliches Schrumpfen Feucht in Form ziehen, mäßige Trocknertemperatur
Harte Bordüre Kalk, zu viel Weichspüler Essigspülgang, Weichspüler reduzieren
Ziehfäden am Rand Offene Nähte, Hakenkontakt Faden knapp abschneiden, Naht sichern, Wäschenetz

Wann eine Bordüre fehlt – und was das bedeutet

Es gibt Handtücher ohne sichtbare Bordüre. Sie sind randlos gearbeitet, oft mit verdecktem Saum oder schmalem Paspelband. Das wirkt modern und spart ein wenig Gewicht. Der Kompromiss: Die Kante ist empfindlicher gegen Zug. Wer häufig kräftig wringt oder Tücher im Fitnessstudio stark beansprucht, fährt mit klassischer Bordüre robuster.

Zusätzliche Hinweise für Alltag und Kauf

Für Familien lohnt ein Set mit identischen Tüchern, aber unterschiedlichen Bordürenmustern. So lassen sich Größen und Besitzer leichter zuordnen. Farbige Bordüren können beim ersten Waschen minimal abfärben. Helle Tücher deshalb separat starten.

Wer Wert auf Hygiene legt, wählt bei Bedarf eine Bordüre mit Antimikrob-Ausrüstung. Sie reduziert Gerüche in feuchten Bädern. Bei empfindlicher Haut lieber auf Zertifikate wie Oeko-Tex achten statt auf starke Ausrüstungen. Für Camper oder Sport passt ein Mischsortiment: ein dickes Baumwollbadetuch mit Bordüre für Komfort, dazu zwei leichte Mikrofaser-Handtücher ohne klassischen Streifen für Tempo.

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